Pablo Picasso: für mich ist ein haus instrument für die arbeit, nicht background für ein elegantes leben. jeder raum ist mein atelier, mein arbeitsraum.
Galerie im DreiGiebelHaus und Stadtkultur Xanten e. V.
Der Verein Stadtkultur Xanten e. V. widmet sich der Förderung von Kunst und Kultur in Xanten und seinen Ortschaften. Gegründet wurde er 2002. Zur Zeit zählt er etwa 120 Mitglieder. Der Verein veranstaltet regelmäßig Ausstellungen, Vorträge, Tanz- und Theatervorstellungen, Diskussionsrunden und Events, um das kulturelle Angebot in der Stadt Xanten zu bereichern. Seit 2007 gehöre ich dem Vorstand des Vereins an und sehe meine Aufgabe darin die Qualität der Vermittlung von zeitgenössischer Kunst kontinuierlich zu verbessern. Insbesondere habe ich die Projekte “Offene Ateliers”, die “große Jahresausstellung” und einen Teil der Öffentlickeitsarbeit (Gestaltung der Website und des neuen Info - Flyers) vorangetrieben. Seit einigen Jahren ist es möglich im Rathaus der Stadt Xanten Kunstausstellungen durchzuführen (auch unabhängig vom Verein Stadtkultur Xanten e. V.). Möglich sind thematisch gebundene Gruppenausstellungen und Einzelausstellungen. Hier findet auch die Große Jahresausstellung des Vereins für alle Xantener Künstler und Künstlerinnen statt. Sie soll dem Besucher einen Überblick über das künstlerische Schaffen in und um Xanten geben. Die Ausstellung wird alle zwei Jahre durchgeführt. Alle künstlerischen Techniken und Ausdrucksmöglichkeiten sind zugelassen. Xantener KünstlerInnen sind aufgerufen ihre beste Arbeit aus 2 Jahren einzureichen. Mehr als 40 Arbeiten werden regelmäßig ausgestellt. Die Stadt Xanten kauft im Rahmen eines Ankaufsetats meist mehrere Arbeit an, die von einer fachkundigen Jury aus Galeristen, Museumsleitern, Künstlern und Kunsthistorikern ausgesucht werden. Die finanzielle Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse am Niederrhein macht dies dankenswerterweise immer wieder möglich.
2010 stand im Zeichen der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR 2010 / Local Heroes. Für den Verein war ich an der Gestaltung des Programms der Local Heroes Woche Xanten beteiligt. Und mit zwei Projekt in Xanten und Alpen konnte ich zum Erfolg dieser Projektwochen in dieser Region beitragen (Raum zum Aufwärmen - Raum für Kunst) / KunstGenuss.
Seit Juni 2011 betreibt der Verein die Galerie im DreiGiebelHaus (aktuelle Informationen rund um die Galerie finden sie hier). Sie befindet sich im DreiGiebelHaus, dem ehemaligen Regionalmuseums in unmittelbarer Nähe zum Dom. Eröffnet wurde die Galerie mit einer Ausstellung von Arbeiten des Xantener Künstlers Wilfried Düker. Es folgte die Ausstellung “stadt - land - kunst 1.0” mit Arbeiten von Künstlern und Kreativen des Vereins Stadtkultur Xanten e. V. . Wir schauen aber auch über den Tellerrand hinaus und präsentieren KünstlerInnen aus der ganzen Welt. Um neue Facetten der Kunstvermittlung in Xanten zu eröffnen, wurden Kontakte zur Hochschule Rhein-Waalund den Schulen in Xanten geknüpft. 2013 wurde das Galerieprojekt "working-gallery - Schneewittchen Mal Anders" vom Ministerium für Familie, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW mit dem Preis "Auf dem Weg zum Kinder- und Jugendkulturland NRW" ausgezeichnet. Das Projekt wurde zusammen mit der Marienschule Xanten realisiert und mit 10000 € ausgezeichnet.
Im Oktober 2019 wird in der Galerie ein neues Beleuchtungskonzept umgesetzt. Der LVR fördert das Projekt mit 25.000 € und die Stadt Xanten mit 10.000 €. Ohne die großartige Unterstützung duch die Designagentur Meerturmdesign Xanten und weitere Projektpartner wäre die Realisierung nicht denkbar gewesen. Danke!
Idee, Konzept und Projektleitung: Michael Blaszczyk, Assitenz bis 2015: Iris Jurjahn, Assistenz ab 2019: Dr. Heike Sauer.
LaborFürNeueKunst/Atelier Tor 1
Ein Atelier ist ein Labor und schafft Raum für künstlerische Freiheit. Es ist ein Ort der Begegnung von und mit Kunst und Künstlern. Es ist eine Plattform zur Förderung der Kommunikation zwischen Künstler und Kunstfreund. Es ist Raum für die Produktion, die Präsentation, die Dokumentation und Vermittlung von aktueller Kunst.
Das Atelier Tor 1 wurde 1995 eröffnet. Die Idee zur Gründung einer Ateliergemeinschaft wurde 1994 nach Gesprächen mit der Gemeindeverwaltung in Alpen (ca. 12000 Einwohner, am nördlichen Niederrhein gelegen) geboren. Die Ruine einer Mühle aus dem 17. Jahrhundert sollte für eine neue Nutzung renoviert werden. Das von mir entwickelte Konzept sah ein Atelierhaus mit einem Anbau für Ausstellungen vor. Nachdem die in Aussicht gestellte Renovierung gescheitert war, richtete sich der Focus auf eine Lagerhalle im Gewerbegebiet Süd. Mit tatkräftiger Hilfe des Vermieters wurde die Halle in ein Atelier umgebaut. Unter dem Motto “ Kunst - Leben - Gestalten ”, ging es an die Umsetzung der Idee, bessere Bedingungen für das eigene künstlerische Arbeiten zu schaffen. Im gleichen Jahr begann die Arbeit und das Experiment “ Kunst an der Peripherie ” mit dem Ausstellungsprojekt Begegnungen I - V. Es sollte eine Initialzündung für weitere, ähnliche Projekte in der Region sein. KünstlerInnen mit unterschiedlichstem Background holten sich Anregungen und fanden in den folgenden Jahren den Mut an die Öffentlichkeit zu gehen. So lässt sich sagen, dass das Atelier Tor 1 ein Pionier auf dem Gebiet der Kunstvermittlung und ein Zentrum für neue Kunst in dieser Region war und bleibt. Initiator des Projekts: Michael Blaszczyk. Der Ateliergemeinschaft gehörte bis zu ihrem Tod im Jahr 2005 Ursula Lehmann / Alpen an, die durch ihre Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Kunst der Region und zur inhaltlichen Ausgestaltung des Ateliers gab.
Von 1995 bis 1999 realisierten wir (Ursula Lehmann und ich) einmal pro Jahr eine Präsentation Begegnungen I - V im Atelier (Größe ca. 70 qm). Es beteiligten sich jeweils bis zu 12 bildende Künstler und Künstlerinnen aus verschiedenen Regionen der Bundesrepublik Deutschland und Belgien. Die Resonanz bei Publikum und Öffentlichkeit kann sich sehen lassen: bei jeder Veranstaltung begegneten sich mehrere hundert Besucher, Kunstfreunde und die beteiligten Künstler und Künstlerinnen an 2 bis 3 Tagen im Oktober. Bei der Auswahl der teilnehmenden Künstler schöpften wir zunächst aus dem eigenen Freundeskreis; schauten aber immer wieder über den eigenen Tellerrand hinaus. Die Intuition war, ein möglichst breites Spektrum an künstlerischen und geisteswissenschaftlichen Ansätzen zu präsentieren. Sie sollten sich aber weitestgehend mit der Gegenwart beschäftigen. Dabei waren wir ganz besonders an junger und experimentierfreudiger Kunst aller Sparten interessiert.
Kulturpfad der Gemeinde Alpen: 2004 eingerichtet, soll er die interessantesten Kunst- und Kulturobjekte im öffentlichen Raum in einer gedachten Linie verbinden. U. a. sind die evangelische Kirche (älteste reformierte Kirche Deutschlands im Stil der ital. Renaissance), der jüdische Friedhof, das Heimatmuseum Veen und das Atelier Tor 1 Stationen. Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse am Niederrhein wurde ein Infoflyer herausgegeben, der zur Zeit leider vergriffen ist.
Seit 2008 befinden sich auch Arbeiten der KünstlerInnen des LaborFürNeueKunst/Atelier Tor 1 im Atelier Tor 1. Die Idee des Labors: die parallele Präsentation von Kunst im Künstleratelier und in anderen Lebens- und Arbeitsbereichen. Das erste Projekt war “Intervention 1/08” in der benachbarten Hair Lounge. Hier waren neue und ältere Arbeiten u. a. von Michael Blaszczyk (Xanten/Alpen), Markus Köck (Stuttgart), Andreas A. Koch (Berlin), Jörg Oetken (Berlin), Gabriele Kremer (Xanten) und Ursula Lehmann (Alpen) zu sehen. Mit dem SHOWROOM im Hotel / Restaurant Burgschänke in Alpen konnten wir bis 2010 eine Repräsentanz im Ort für Ausstellungen, Meetings und Gespräche einrichten, der hier einzigartig war und dem Interessierten so ein weiteres Beispiel für unsere Arbeitsweise anbot. Weitere Infos finden sie hier: LaborFürNeueKunst/Atelier Tor 1.
Das Atelier Tor1 / LaborFürNeueKunst kann jederzeit nach Voranmeldung besucht werden. Künstler, Kunstfreunde und all jene, die es noch werden wollen, sind herzlich willkommen zum Dialog mit der Kunst.
Gründer und Initiator: Michael Blaszczyk
Europäische Kulturhauptstadt RUHR 2010 - Local Heroes Xanten / Alpen
LHW Xanten: RzA
Raum für Kunst - Raum zum Aufwärrmen: Was braucht der Mensch? Eigentlich nicht viel: ein Dach über dem Kopf und etwas zu Essen und zu Trinken. Und ganz wichtig - eine Idee. Ideen verkörpern sich in Kunst und Kunstwerken. Ein Container ist faszinierend, denn er symbolisiert Handel, Wandel, Austausch, Schutz und Transport in einer gefährdeten Zeit für zerbrechliche Dinge und Ideen. Er wird weltweit eingesetzt und er ist im Grunde einfach in Form und Handhabung. Während der LOCAL - HEROES - Woche im Januar 2010 soll einer dieser Container auf dem Marktplatz in Xanten zum RaumDialog und für die Sammlung und den Austausch von Ideen aufgestellt werden. Die Platzierung soll wie zufällig und wie von einem Riesen hingeworfen wirken (ist leider nicht möglich, weil der Marktplatz umgebaut wird). Nach Außen: raue und hermetische Erscheinung. Nach Innen: offen für Kreativität und Neues. Durch eine Verschalung wird der Innenraum wird eine galerieähnliche Optik erhalten. Hier können sich Kunstfreunde, Gäste, Interessierte und Passanten mit Graffitis, Zeichnungen, Texten, etc. zu Themen, die sie bewegen, temporär verewigen und einen Becher Tee und Plätzchen erhalten. Im Zentrum wird eine Installation aus 4 Tischen mit 4 Heizlüftern platziert, die Warmluft verteilen. Der Besucher gelangt über eine flache Rampe in den Innenraum. Außen wird ein schmales Holzband installiert, das zum Anbringen von Fotos dienen soll, die am jeweiligen Vortag der LOCAL - HEROES - Woche gemacht wurden. Zudem wird am Container eine eigens entworfene Fahne installiert.
Die Resonanz: Mehr als 240 Besucher. Viele hoch interessante Gespräche mit Gästen aus der Region, dem Ruhrgebiet und europäischen Nachbarländern. Dazu ein sehr gutes Presseecho (Rheinische Post, Lokalzeitungen, WDR Radio, 3SAT (Kulturzeit), Sat1 - NRW, RP - Online).
Projektleitung: Michael Blaszczyk, Ali Mahboubian, Theo Möllemann
LHW Alpen: KunstGenuss
KunstGenuss – in Zeiten globaler Vernetzung, Verunsicherung, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Krisen. Wie genießen Sie? Jetzt erst recht oder zu Hause ist es doch am schönsten? Unser Menuevorschlag - u. a. mit folgenden Komponenten:
Ein Projekt des LaborFürNeueKunst. Mit freundlicher Unterstützung des Hotel / Restaurant Burgschänke in Alpen.
Projektleitung: Michael Blaszczyk und Ali Mahboubian
b.u.k blaszczyk und köck
1993 Zeichen auf dem Weg / HBK Saar + Archäologischer Park Xanten
1993 mixed media I / Galerie Kunstgiebel Voerde
1993 mixed media II / Galerie im Zwinger St. Wendel
1994 rundgang / HBK Saar
2004 NIBELUNGENWAPPNET/ / Künstlermarkt Xanten
2005 blog/o / LeerRaumZeit Xanten
2006 SchöneAussicht / Kulturkreis Dinslaken e.V. im Bürgerbüro Dinslaken
Das müsste doch jeder kennen: wir bewegen uns im Raum. Man begibt sich von A nach B, kommt bei B an und findet sogleich den schönsten Ort. Baut sich auf und denkt bei sich: „Schau nur“ – „Was für eine Aussicht“ – „Ach, ist das nicht schön hier“. Man verweilt einen Augenblick oder zwei, mancher nimmt seine Liebste oder seinen Liebsten noch eben in den Arm, spricht die Worte vielleicht noch aus und in Gedanken geht er sodann wieder seinen Geschäften nach. Können, ja dürfen wir denn hier verweilen? Stehe ich nicht irgendwie im Weg? Ängstlich sehen wir uns um, ob wir nicht irgend etwas oder irgendwen durch unsere Anwesenheit stören, vielleicht sogar zerstören. Ein Glücksmoment, dem wir kaum noch trauen wollen bei allem, was uns in dieser Welt umgibt. Ist das was ich sehe, das mich umgibt, Kunst oder steht es unter Naturschutz? Können wir noch unbefangen sein? Wenn wir diese Worte hören (meist im Urlaub), denken wir an Caspar David Friedrich und sehen vielleicht abwechselnd die Bilder „Mönch am Meer“ von 1808-09 und „Wanderer über dem Nebelmeer“ von 1817 vor unserem inneren Auge. Wir haben den Eindruck, entzweit zu sein und wollen doch eins mit uns selbst und dem Universum sein. Wir leben unseren Alltag mit allen seinen technischen Errungenschaften und Verführungen, aber die Nachteile weisen wir weit von uns. Die Natur ist uns Heilsbringer und ein unantastbarer Wert an sich. Dass wir seit frühester Zeit von der Natur profitieren, nehmen wir vielleicht noch wahr, aber schämen uns doch irgendwie dafür. Der Mensch nach der Industrialisierung lebt entfernt parallel zur Natur. Und weil wir das nicht immer wissen, manchmal irgendwie erspüren, begeben wir uns auf die Suche. Wir glauben in den Moden vergangener Epochen oder irgendwo in den hintersten Winkeln der Welt das „wahre Leben“, das Einssein mit uns und der „anderen Welt“ und mit der Natur und mit allem anderen zu finden. Mancher mit Komfort und 5 Sternen am Meer, mancher im Zelt vor wild zerklüftetem Bergpanorama. Immer auf der Flucht und immer getrieben von Sentimentalität. Auf der Suche nach dem Idyll. Alleine die Trennung ist schon absurd, da sie uns immer ausserhalb des Systems setzt - als hätten wir die Option auf eine Opposition zu unserer Existenz, während die „wahre, einzig wirklich eigentliche“ irgendwo am Horizont schlummert und nur darauf wartet, endlich von uns entdeckt und wachgeküsst zu werden … .
Pablo Picasso:“ Für mich ist ein Haus Instrument für die Arbeit, nicht Background für ein elegantes Leben. Jeder Raum ist mein Atelier, mein Arbeitsraum. “
Spätestens seit Leonardo da Vinci hat die Kunst mehr mit Wissenschaft und Raum zu tun, als viele Menschen glauben möchten. Für viele Menschen ist es heute schwierig und anstrengend, sich mit der Kunst der Gegenwart zu beschäftigen, insbesondere mit der Kunst des 20. / 21. Jahrhunderts. Dem Künstler von Heute geht es nicht darum, ein farblich und harmonisch auf einander abgestimmtes Ensemble aus Kunstwerk, Sofa und Wandfarbe zu schaffen, sondern um eine spannungsreiche Verbindung aus künstlerischer Arbeit, Kommunikation und Leben, die zusammen einen erweiterten Werkbegriff konstituieren. Es kommt nicht auf die Verwendung von teuren Materialien oder die Anhäufung grosser Materialmengen an. Die Strukturierung eines gefundenen und in bestimmter Weise definierten Raums durch verschiedenste Eingriffe steht im Mittelpunkt und dadurch auch die Schaffung neuer Räume. Wenn dieses künstlerische Arbeiten einer Stilrichtung zugeordnet werden soll, dann kommt am ehesten der Begriff Ambient Art in Frage. Er tauchte 1976 auf der Biennale von Venedig auf und wurde von Germano Celant (in “ Dumonts Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst ”, herausgegeben von H. Butin, Köln, 2002) für eine Sonderausstellung verwendet. Er ist seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts durchaus gebräuchlich und beschreibt eine künstlerische Arbeitsweise, die sich der Gestaltung und Strukturierung des Raums durch künstlerische Eingriffe im aussermusealen Kontext annimmt. Die Kuns t begibt sich aus dem gesicherten Rechteck des Bilderrahmens in den umgebenden Raum. So beginnt das Kunstschaffen, das Kunstwerk, und die Kultur: Finden, sammeln, ordnen – vor Ort – von Ideen, Dingen, Informationen und Inhalten zu Mensch, Gesellschaft, Technik. Das Material, die Werkzeuge und die Arbeit interaktiv und interdisziplinär verstehen und dabei individuelle, aber auch lokale und globale Bezüge nicht übergehen. Das Ziel ist die aktive Kommunikation und Informationen über schriftliche und optische Produkte. Die Kulturarbeit im Allgemeinen und die Arbeit des Künstlers ist vielschichtig, für viele zunächst unverständlich und schwer nachvollziehbar. Am Anfang stehen Quelle, Theorie, Philosophie und Geschichte. Dies ist nicht immer glamourös und der Wert wird oft genug eher gering geschätzt. Einfache und schnelle Lösungen liebt man eben besonders. Aber das sollte nicht vom Ziel einer kritischen und produktiven Auseinandersetzung mit Raum und Zeit abhalten. Wir leben im 21. Jahrhundert, Arbeit und Leben beruht auf den Erkenntnissen und Anforderungen des 20. Jahrhunderts und der davor liegenden Epochen. Künstlerisches Gestalten und die Arbeit in Museen schaffen Ideen, Bilder und Objekte als eine eigene Sprache und Schrift, die es zu lesen gilt. Das Werk wichtiger Künstler wie Leonardo da Vinci oder Albrecht Dürer hatte zu Lebzeiten einen engen Bezug zu Natur und modernsten Technologien. Der eine malte und erfand, der andere liess seine Werke mit Hilfe der damals modernsten Drucktechniken verbreiten. Sie liessen sich von den Werken anderer Künstler und anderer Kulturen beeinflussen. Ins heute übersetzt kann man sagen, dass sich Künstler und Kulturschaffende des 21. Jahrhunderts z.B. auch der Möglichkeiten des Internets bedienen sollten. Immer auf der Höhe, immer in der Zeit, immer weltoffen, immer effizient und immer in Bewegung. Hipp und Hopp, Ex und Hopp …
Wir schlagen bei der Entstehung unserer Arbeiten Werkstatt und Labor an höchst unterschiedlichen Orten auf. Die spannende Dimension der Kunst liegt für uns eindeutig ausserhalb der musealen Schutzräume. Wir erzeugen durch unsere Anwesenheit, Hinzufügungen und Interpretation Spannung, die für Künstler, Kunstfreund und Besucher interessant, amüsant oder wie auch immer wirken kann. Manchen Besucher lässt dies kalt, andere Gemüter werden erhitzt. Eine Ausstellung oder ein Projekt nach unserer Arbeitsweise an diesem oder einem ähnlichen Ort bedeutet immer das Ende eines vorherigen Zustands und stellt Anfang und Chance dar, das weiter zu entwickeln, zu zu spitzen oder zu überhöhen, was vorher war. Kunst und Leben sind keine „Parallelgesellschaften“ innerhalb unseres Kulturraumes, in dem die bestehenden Komponenten sich ständig in dynamischer Balance halten.
Text und Projektpartner: Michael Blaszczyk & Markus Köck